Die sogenannte Gründerzeit (2)
Serie „Augenöffner“ (Teil 4)
1870, in der sogenannten Gründerzeit, schossen angeblich weltweit überall hohe Gebäude aus dem Boden. Doch woher kamen die Milliarden Ziegel und andere Materialien dafür her? Gab es eine entsprechend entwickelte Infrastruktur, z.B. in Amerika? Demontage einer Phantomzeit – Teil 2.
Diese Artikelserie baut inhaltlich aufeinander auf, deshalb lies am besten von Anfang an. Bitte beachte: mir geht es nicht um Beweisführung, sondern zu eigenen Nachforschungen und einer Diskussion anzuregen.
Im ersten Teil kamen etliche Gebäude auf den Prüfstand, die angeblich im 1870 urplötzlich ausbrechenden Bauwahn entstanden sein sollen. Ergebnis: Unsinn! Der Verdacht, dass man uns hier einen Bären aufgebunden hat, wird weiter durch die Frage erhärtet, woher eigentlich das dafür benötigte Material kam?
Wundersame Steinvermehrung
Martin Liedtke machte sich die Mühe, dieser Frage nachzugehen, und zwar ab Min. 11:
Da wird z.B. behauptet, ein einziger kleiner Steinbruch, nämlich der im Familienunternehmen (!) betriebene in Hardwick , hätte im Grunde ganz Amerika mit Granit versorgt. Um eine Vorstellung von der Größenordnung zu gewinnen, hier ein Auszug aus einer Liste von Gebäuden, die angeblich mit diesem Granit erbaut wurden.
- Pennsylvania State Capitol
- Wisconsin State Capitol,
- Chicago City Hall und Court House,
- Cleveland City Hall,
- Des Moines City Hall,
- Youngstown Ohio City Hall,
- Post Office Providence,
- Post Office Grand Rapids,
- und viele viele mehr.
Übrigens sind das alles Gebäude von teils gigantischen Ausmaßen, vergleichbar dem Kapitol in Washington.
Widersprüche ohne Ende
Als wären der Widersprüchlichkeiten nicht genug, heißt es nun in einem anderen Artikel, Steinbruch sei in Hardwick (Virginia) aber erst deutlich nach dem Ende des Bürgerkrieges (der bis 1865 dauerte) betrieben worden. Außerdem nahm die Eisenbahn, mit der der Granit von Virginia ausgeliefert worden sein soll, erst 1888 ihren Betrieb auf.
Mit welchem Material wurde dann aber das Weiße Haus erbaut, das auf einer Fotografie von 1848 schon in verblichener (!) Pracht abgebildet ist?
Das und noch viel mehr ist im oben genannten Video zu finden. Sehr empfehlenswert.
Ich bitte an dieser Stelle zu bemerken, dass solche und viele tausend andere Ungereimtheiten nur ans Licht kommen, weil Menschen einem Verdacht nachgegangen sind und Quellen verglichen haben!
Zwischenbilanz:
Alles deutet daraufhin, dass Gebäude wie das Kapitol, der Berliner Reichstag und alle sogenannten Gründerzeitbauten wesentlich älter sind, als heute gesagt wird. Zudem weisen alle die gleiche mudflood-Symptomatik auf. Wie erklären wir uns das?
Erklärungsversuch
Nun, unser Hausverstand geht von einer Kontinuität der Aufzeichnungen aus, allemal bei den so gründlichen Deutschen. Doch lag 1945 Deutschland nicht komplett in Trümmern? Blieben alleine die Grundbuch-Archive heil?
Im Hitlerregime wurde zudem massiv enteignet, und vielleicht auch Besitzurkunden verfälscht? Bei den Sowjets zumindest war das ein regelrechter Sport. Und wer war bis rund 1900 für die Geschichtsschreibung zuständig? Die Kirche, richtig? Können wir auf die Redlichkeit dieser machtbesessenen Institution bauen?
Dann ist da noch der Einwand, dass man sich doch erzählt hätte, wenn es eine Schlammflut oder sonst eine große Katastrophe gegeben hätte.
Das wage ich zu bezweifeln, weil Menschen sowas gerne verdrängen bis hin zum Vergessen, was man bei vielen Traumaopfern festgestellt hat. Ein schützender Gedächtnisverlust tritt ein. Außerdem wurden, wie wir noch sehen werden, im 19. Jahrhundert Millionen Kinder in neue Familien verpflanzt, und damit ihres historischen Gedächtnisses und ihrer Wurzeln beraubt. Es gibt zu viele Indizien, um sie mit normalem Hausverstand erklären zu können.
Ich fürchte, wir müssen größer denken, und zwar viel größer, um überhaupt einen einigermaßen tauglichen Erklärungsansatz zu finden.
Irgendwann, vermutlich vor dem ersten Weltkrieg, muss es einen Bruch in der Überlieferung gegeben haben, möglicherweise durch ein erstmal nicht begreifbares weltweites Event. In einem der nächsten Artikel werden wir das Phänomen der menschenleeren Städte um 1840 behandeln, die den Verdacht nahelegen, dass es eine Art Reset oder Neustart gegeben haben muss. Städte wie St. Petersburg, Moskau, Washington oder auch Berlin sind auf Fotos aus dieser Zeit menschenleer. Wurden sie neu besiedelt, und die dann regierende Obrigkeit klebte überall einfach passende Jahreszahlen drauf, und fertig war die scheinbare Kontinuität?
Bauen für den Abriss?
Wie schon im ersten Teil angeschnitten, wurden viele Gebäude – wie das Biltmore-Anwesen – nicht nur in Rekordzeit gebaut, sondern auch gleich wieder abgerissen nach nur 20-30 Jahren, wie z.B. dieses schöne Gebäude:
47 weitere solcher „kurzlebigen“ Perlen findest Du auf dieser Seite.
Bezeichnend finde ich auch, dass es keine Fotos von der Erbauung dieser großen Gebäude gibt, obwohl seit mindestens 1840 fleißig fotografiert wird.
Überall ist nur der Endzustand dokumentiert.
Die ganz wenigen Bilder, die angeblich eine Bauphase zeigen, könnten genausogut die Renovierung zeigen, weil das Mauerwerk meist alt aussieht. Auch Fotomontagen sind nicht auszuschließen. Und das sage ich nicht, um mir die Dinge zurechtzubiegen, sondern weil menschliche Neugier und Besitzstolz normalerweise dafür sorgen, dass wir Momente wie eine Grundsteinlegung etc. festhalten.
Bei jeder simplen Kindertagesstätte gibt es heute einen Medienrummel, aber nicht, wenn sich (der vorgebliche) Herr Vanderbilt ein Mords Anwesen bauen lässt, wofür die besten Künstler aus aller Welt engagiert wurden? Wenig glaubhaft, finde ich.
Ausblick
Weil man auf das Ausland in der Regel neutraler blickt, soll es auch im nächsten Artikel um die USA gehen. Welches (medial eingeimpfte) Bild haben wir von dieser Nation und ihrer Vergangenheit? Endlose Weiten und rauchende Colts, hölzerne Saloons und riesige Büffelherden, richtig? Vom Hunger bedrohte Auswanderer aus Europa, die sich von null etwas ganz Neues aufbauten. Dann Schnitt, und wir befinden uns in den 60ern, Rock´n Roll Baby! Aber was war dazwischen, und was davor? Mach Dich auf was gefasst!